Bericht Tageswanderung 2024

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Die Prognose war nicht sehr einladend und das Wetter entsprechend, als sich an diesem nassen Mittwochmorgen 15 Turnveteranen am Bahnhof Amriswil zu ihrer diesjährigen Tageswanderung versammelten. Doch unser Wanderleiter Kurt Hohl zeigte einen unerschütterlichen Optimismus und sollte vollends recht behalten.

Schon am Bahnhof St.Gallen-Bruggen waren die Strassen trocken und sollten es den ganzen Tag über auch bleiben. Nach einem kleinen Kaffeehalt startete unsere Wanderung entlang dem St.Galler Brückenweg, der über oder unter unglaublichen 19 Brücken führt. Schon die erste, sogenannte Ganggelibrugg war imposant. Vom Kanton St.Gallen nach Appenzell AR führend, überspannt sie die Sitter und eine 220 Kilovolt starke Hochspannungsleitung. Tief unten im Tobel entdeckte man noch zwei uralte gedeckte Holzbrücken, über die einstmals Säumerwege führten. Weiter gings steil den Kubel hinunter zu einer Holzbrücke, die der geniale Baumeister Grubenmann 1780 erstellt hat. Von da an folgten wir dem Lauf der Sitter unter den beiden gewaltigen Eisenbahnbrücken hindurch, die sich in 100 m Höhe über das Sittertobel spannen. Bei allen diesen Bauwerken wusste unser Führer spannende Details über Geschichte, Alter, Konstruktion, Gewicht und sogar Baukosten zu erzählen.

Bald lockte das Restaurant Scheidweg, das mit zahllosen Reliquien der alten Brauerei Stocken geschmückt ist, zu einem feinen Mittagessen. Gestärkt und etwas ausgeruht wanderten wir weiter von Brücke zu Brücke. Aber nicht nur diese waren zu bewundern, sondern auch vieles anderes Wissenswerte säumte den Weg. Zum einen war das die erste Wasserstoff-Produktions-Stätte der Ostschweiz, die mit Strom vom Gübsensee emmisionsfreien Wasserstoff als Brennstoff der Zukunft herstellt. Dann überquerten wir das Open-Air-Gelände, wo schon jetzt fleissig gearbeitet wird für den bald stattfindenden Grossanlass im Sittertobel. Auch erfuhren wir die traurige Geschichte vom Geothermie-Kraftwerk St.Gallen. Weil die Bohrungen seinerzeit ein Erdbeben verursachten, wurde das ganze Projekt sang- und klanglos begraben. Zurück bleibt eine hässliche Baustelle, auf der wohl nie Energie gewonnen wird. Schon erreichten wir die letzte der 19 Bauwerke, die unserer Wanderung den Namen gab.

Einen solchen Tag mit soviel Geschichten und Informationen erlebt man selten und dafür danken wir unserem Wanderleiter Kurt Hohl ganz herzlich.

Heinz Gisler