Fitness+ Wanderungen November und Dezember

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11. Fitness+ Wanderung 9.11.2022: Urwald pure – fast vor unserer Haustür im Gaissauer Ried

Zehn Turnkameraden treffen sich am Bahnhof Amriswil – alle vertrauen sie bedingungslos entweder Petrus oder Felix Blumer von SRF-Meteo, dass nur im äussersten Osten der Schweiz der Fön wehe und darum nur hier kein Regen fallen würde. Nach kurzer Anfahrt mit der Thurbo-Bahn treffen sie in Rheineck ein, wo im Café Schwyter ein feiner Kaffee und ein Gipfeli wartet. Diese Stärkung ist nötig, liegt doch eine Weitwanderung von 18 km vor den Teilnehmern.

Nach Überqueren der Grenzbrücke geht es vorerst dem rechten Ufer das Alten Rheins entlang zum Rheinspitz, welcher der westlichste Punkt Österreichs ist. Auf dem Weg dahin durchqueren die Wanderer das Rheinholz, einem Naturschutzgebiet, das vom Menschen völlig unberührt ist. Umso mehr wirkt hier eine Biberfamilie offensichtlich 7 Tage in der Woche. Das bedeutet, immer wieder müssen umgestürzte Bäume über- oder unterquert werden. Vom Rheinspitz führt die Wanderung durch offenes Wiesland ostwärts, um erneut in den Wald zurückzukehren. Auf dem Parkplatz stärkt sich die Gruppe nach gut 1/3 der Wanderroute an einem temporär eingerichteten Znüni-Buffet mit Tee und Guetzli. Alsbald geht es zurück zum See, wo die Gruppe auf dem Seedamm dem Mittagsziel, dem Restaurant Glashütte zuwandert.

Nach dem Genuss von typisch österreichischer Kost können die Turner den Zeitplan voll einhalten, vielleicht auch weil doch noch leichter Regen einsetzt und sie nach ca. 4 Stunden Wanderzeit 6 Minuten vor der Zugabfahrt am Bahnhof Rheineck eintreffen.

12. Fitness+ Wanderung 21.12.2022:

Die Dezember-Wanderung war nur für wetterfeste Kerle (deren 7 Teilnehmer) geeignet. Sie führte vom Bahnhof Tägerwilen-Gottlieben zum Kaffeehalt beim Beck Walz. Hier traf die Gruppe den Präsidenten des Vereins „Festungs-Gürtel Kreuzlingen“, der den Turnern auf dem ganzen Weg viel Wissen zu den einzelnen Anlagen mitgeben konnte. So sind für alle Teilnehmer Sperrmaterialmagazin, Kugelbunker, und Multifunktionsraum keine Fremdwörter mehr.

Nach der Pause und dem Erreichen der Anhöhe über Tägerwilen, leider ohne die mögliche Weitsicht auf den See, erreichten die Wanderer die erste Festung, die gleich auch eine der Grössten im ganzen Gürtel ist, konnte sie doch gut 25 Mann Schutz bieten. Nach gut 45 Minuten durch den Neuwilerwald erhielten die Teilnehmer über dem Girsberg-Tunnel erstmals die Gelegenheit, das Innere eines Bunkers kennenzulernen.

Nach diesem Einblick ging der Marsch weiter via Bätershausen nach Lengwil zum verdienten Mittagessen. Zum Erstaunen aller erwarteten einige zaghafte Sonnenstrahlen die Wandergruppe. Mit diesem guten Ohmen spazierte es sich gleich leichter durch das Liebbachtobel hinunter nach Bottighofen. Hier befinden sich die interessantesten Bauwerke. So zum Beispiel ein Bunker unter der Strasse im Bachtobel, dessen Einstieg auf der anderen Strassenseite direkt vor dem Restaurant des Alterszentrums zu suchen ist. An der Hauptstrasse durch Bottighofen stehen zwei Festungen als Einfamilienhäuser getarnt. Die eine umfasst drei Etagen, welche alle drei besichtigt werden konnte. Hier sind einige Relikte aus der Zeit des kalten Krieges ausgestellt. Dabei sind Karten ausgehängt, wo die Bereitschafträume der verschiedenen Truppeneinheiten eingetragen sind, die allen Anwesenden während ihrer Militärzeit in den 70-er und 80-er Jahren eisern verschwiegen wurden.

Auf dem Heimweg waren sich alle einig, dass sich das Wetter ausser drei kurzen Schauern doch noch wohlgesinnter zeigte als vorausgesagt.

Heini Roth